In der Imkerei ist es üblich, die Bienenvölker nach der Honigernte mit Zuckersirup oder Zuckerwasser für den Winter zu füttern. So habe ich es bis zum letzten Jahr ebenfalls gemacht.
Das Vorgehen ist einfach erklärt: Der Imker erntet den Honig, und als Ersatz erhalten die Bienen Zucker, den sie zu ihrem Wintervorrat umarbeiten.
Doch ist das wirklich gut für die Bienen?
Gewissermaßen nicht. Zwar verarbeiten die Bienen den Rübenzucker so, dass das Zuckerspektrum dem des Honigs ähnelt, aber es bleibt ein künstlicher Ersatz. Zudem spielt auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle: Der Marktwert von Honig ist etwa zehn- bis zwanzigmal höher als der von Zucker.
Ein bekannter Imker brachte es einmal auf den Punkt:
„Die Biene heißt Honigbiene – und nicht Zuckerbiene!“
Warum ich mich 2025 entschieden habe, Honig statt Zucker zu füttern
Dieses Jahr habe ich mich bewusst dafür entschieden, meine Bienen mit Honig zu überwintern – also mit ihrem eigenen, natürlichen Futter. Warum?
- Weil sie es verdient haben
Meine Bienen sind unglaublich fleißig, und die Menge an Honig, die ich ihnen für den Winter zurückgebe, ist nur ein Bruchteil der gesamten Ernte. Sie sollen für ihre Leistung belohnt werden – nicht mit Zucker, sondern mit dem, was sie selbst geschaffen haben und am liebsten mögen. - Weil ehrlicher Honig Wertschätzung verdient
Leider wird echter Honig heute oft nicht mehr richtig geschätzt. Der Markt ist überflutet mit billigen Sirupmischungen, die als „Honig“ verkauft werden. Wer sich dafür interessiert, kann sich hier informieren: honigretten.de - Weil gesunde Bienen gesunden Honig machen
Wenn Honig für uns Menschen so viele Vorteile hat, sollte er auch für die Bienen selbst das Beste sein damit sie gesund und vital bleiben. Oder, wie der bereits erwähnte Imker sagte: „Honig macht Honig.“ - Weil es um Verantwortung geht
Ich möchte, dass meine Bienen möglichst gesund, widerstandsfähig und zufrieden sind. Die Herausforderungen für die Honigbiene werden immer größer: Monokulturen, Parasiten wie die Varroa- oder Tropilaelaps-Milbe, Viren, die Asiatische Hornisse, Umweltgifte und vieles mehr.
Umso wichtiger ist es, ihnen die besten Bedingungen zu bieten – und dazu gehört auch ihr eigenes, natürliches Futter.


