Honig retten! Gemeinsam gegen Honigfälschung

Honig ist mehr als nur ein süßer Brotaufstrich – er steht für Natur, regionale Imkerei und ein hochwertiges Lebensmittel. Doch die Realität ist ernüchternd: Laut der Initiative Honig retten! ist ein großer Teil des Honigmarktes mit verfälschten Produkten durchsetzt.

Was läuft schief?

  • Bei den ersten durchgeführten Stichproben wurden sogar 80 % der Honige als „nicht authentisch“ eingestuft.
  • Häufiger Betrug: Zuckersirupe werden zugesetzt, die von klassischen Testverfahren nur schwer erkannt werden.
  • Der Preisdruck ist hoch: Der europäische Honigpreis sinkt, was Imker unter Druck setzt – und den Handel mit gepanschten Importhonigen begünstigt.

Die DNA-Analyse als wertvolle Ergänzung

Hier setzt die Initiative Honig retten! auf moderne genetische Verfahren:

  • Mit Hilfe von DNA-Analyse kann man die genetische Signatur einer Honigprobe entschlüsseln – also alle Organismen, deren DNA im Honig vorhanden ist.
  • Dafür werden sehr viele DNA-Sequenzen pro Probe ausgewertet (in manchen Laboren bis zu 20 Millionen), was ein detailliertes „Honig-DNA-Profilbild“ ergibt.
  • Solche genetischen Verfahren sind seit Jahrzehnten wissenschaftlich etabliert und in anderen Bereichen der Lebensmittelsicherheit weit verbreitet.
  • Interessanterweise deuten Ergebnisse aus internationalen Labors (z. B. in Estland) darauf hin, dass vielen Honigen Fruktose-Sirupe zugesetzt werden, die von genetisch veränderten Bakterien stammen und das natürliche Zuckerprofil von Bienenzucker imitieren.

Konkrete Befunde & Medienresonanz

  • In Tests mit DNA-Analyse wurden in Deutschland bis zu 80 % der beprobten Supermarkt-Honige als verfälscht identifiziert.
  • Auch im europäischen Ausland sind die Zahlen alarmierend: In Finnland, England und Österreich ergaben DNA-Analysen ähnlich hohe Anteile nicht authentischer Honige.
  • In den Medien ist das Thema längst angekommen: TV-Sendungen von ZDF („Frontal“), SAT1, ORF oder anderen berichteten über die Ergebnisse der Honigtests.
  • Politisch tut sich auch etwas: Verbraucher- und Imkerinitiativen konnten bei Verbraucherschutzministerien erreichen, dass nicht-offizielle Analyseverfahren wie DNA-Tests künftig stärker berücksichtigt werden.

Was können Verbraucher tun?

Die Initiative Honig retten! gibt konkrete Handlungsempfehlungen:

  • Beim Imker kaufen: Am sichersten ist Honig vom heimischen, regionalen Imker. Dort kann man oft direkt nachfragen, wo die Bienen stehen, wie der Honig gewonnen wurde etc.
  • Auf Etiketten achten: Wenn Honig im Supermarkt, dann idealerweise mit namentlich angegebenem Imker – so ist eine gewisse Rückverfolgbarkeit gegeben.
  • Eigene Honigprobe testen lassen: Wer sich unsicher ist, kann eine DNA-Analyse privat in Auftrag geben. Honig retten! nennt hierfür Labore, die solche Tests anbieten, z. B. in Estland (Celvia) oder in Österreich (Sinsoma).
  • Politisch aktiv werden: Durch Kaufentscheidungen, aber auch durch Kommunikation mit Händlern oder politischen Entscheidungsträgern können Verbraucher Druck ausüben.

Weitere Informationen gibt es auf www.honigretten.de